Freitag, 27. Februar 2009

motorische Fähigkeiten mit Strom verbessern

Janine Reis von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg hat zusammen mit ihrem Team Untersuchungen zur Steigerung der motorischen Fähigkeiten durchgeführt. Die Forscher verwendeten dafür die sog. anodale transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS), bei der ein schwacher Stromfluss, der stimulierend auf Nervenzellen wirkt, über zwei am Kopf angebrachte Elektroden erzeugt wird.
Sowohl die Probanden der Experimental- als auch der Kontrollgruppe mussten feinmotorische Fähigkeiten trainieren. Allerdings wurde bei den Probanden der Experimentalgruppe die tDCS angewandt. Dadurch erhöhte sich die Aktivität im motorischen Kortex, was wiederum zu einer gesteigerten Lernleistung führte. Die Kontrollgruppe wurde im Glauben gelassen auch durch tDCS stimuliert zu werden. Die trainierte, feinmotorische Fähigkeit war bei den Probanden der Experimentalgruppe auch nach einer Zeitspanne von 3 Monaten noch signifikant besser. Diese Ergebnisse geben Hoffnung, dass mit Hilfe der tDCS Patienten mit Schlaganfällen bei der (Wieder-) Erlernung motorischer Fähigkeiten geholfen werden kann.
http://www.pnas.org/content/106/5/1590.abstract?sid=005b1935-8126-4abd-9675-f7d8b5d58e86
http://www.uniklinik-freiburg.de/neurozentrum/live/NZaktuelleTermine/Reis-PM-Gehirn.pdf
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/hintergrund/299531.html

Sonntag, 22. Februar 2009

Dem Gedächtnis auf der Spur

Der Neurowissenschaftler Kyriaki Sidiropoulou von der Rosalind-Franklin-Universität in Chicago und seine Kollegen haben Zellen im Frontalkortex untersucht, die ein „eigenes Gedächtnis“ haben. Normalerweise feuern Neuronen nur dann Signale ab, wenn sie durch ein anderes Neuron, bzw. andere Neurone, ausreichend angeregt wurden. Die untersuchten Zellen feuern allerdings bis zu einer Minute lang nach einer erfolgten Anregung weiter. Untersucht wurden diese Zellen bei Mäusen. Entscheidend für diesen Vorgang scheinen die sog. metabotropen Glutamat 5 (mGlu5) Receptoren zu sein.
Das anhaltende Feuern ermöglicht eine Zwischenspeicherung von Informationen und spielt wahrscheinlich eine wichtige Rolle beim Verarbeiten von Sinneseindrücken und deren Verknüpfungen mit Erinnerungen. Die Aktivität von mGlu5 Rezeptoren geht bei der Kokaineinnahme deutlich zurück. Dies könnte eine Erklärung der Auswirkungen von Drogen auf das Gedächtnis sein.
Die mGlu5 Rezeptoren stehen im engen Wechselspiel mit den sog. NMDA-Rezeptoren, welche auch eine wichtige Rolle beim Lernen und für das Gedächtnis spielen. Durch die häufige Nutzung bestimmter synaptischer Bahnen, kommt es zu einer Deblockierung der NMDA-Rezeptoren und somit zu einer besseren Leitfähigkeit. Bestimmte Wege werden somit „besonders gut präpariert“. Dies spielt eine wichtige Rolle bei Lernprozessen.
Auch bei Schizophrenie spielen mGlu5 Rezeptoren und deren Zusammenspiel mit NMDA Rezeptoren eine wichtige Rolle.
Links:
http://www.nature.com/search/executeSearch?sp-q-9=NEURO&sp-q=10.1038%2Fnn.2245&sp-a=sp1001702d&sp-sfvl-field=subject%7Cujournal&sp-x-1=ujournal&sp-p-1=phrase&sp-p=all&submit=go

http://cercor.oxfordjournals.org/cgi/content/full/16/1/93

http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/hintergrund/299738.html

Donnerstag, 19. Februar 2009

Gestik bei Kindern

Interessant ist auch die Rolle der Gestik für die Sprachentwicklung von Kindern. Eine Studie zeigt, dass ein Zusammenhang zwischen dem Ausmaß in dem Kinder Gestikulieren und ihrem Wortschatz besteht. Dabei manifestieren sich Die Unterschiede in der Gestik zwischen Kindern gleichen Alters früher als die Unterschiede im Wortschatz. Das zeigt, wie wichtig Gestik anscheinend für die sprachliche Entwicklung von Kindern ist.
Hier der Link:
http://www.sciencemag.org/cgi/content/abstract/sci;323/5916/951?maxtoshow=&HITS=10&hits=10&RESULTFORMAT=&fulltext=Susan+Goldin-Meadow&searchid=1&FIRSTINDEX=0&resourcetype=HWCIT

gutes Wetter gut zum lernen?

Eine neue Studie legt nahe, dass man sich Dinge besser merken kann, wenn das Wetter schön ist. Das würde bedeuten, dass man bei schönem Wetter lieber den Kopf in Bücher zum lernen steckt, als in einem Café zu sitzen und das Lernen auf den nächsten Schlechtwettertag zu verschieben. Ich habe das heute im Selbstversuch ausprobiert und kann es leider nicht bestätigen, ich kann trotz schönem, sonnigen Wetter nicht besser für die nächste Klausur in einer Woche lernen, leider. Ob das nur am Wetter liegt, lasse ich mal dahingestellt.
In der Studie ging es allerdings nicht direkt um Lernen sondern um die Gedächtnisleistung an Schön- und Schlechtwettertagen. Dafür wurden Personen am Eingang eines Supermarktes gebeten sich 10 Gegenstände auf einer Tafel zu merken. Nach ihrem Einkauf wurden die Personen abgefragt. Dabei war die Gedächtnisleistung an Schönwettertagen signifikant besser als an Schlechtwettertagen. Die Vermutung, dass die Personen an Schlechtwettertagen mehr Zeit im Supermarkt verbrachten und somit zwischen Lernzeitpunkt und Abfrage eine großere Zeitspanne liegen würde, konnte nicht bestätigt werden.
Link zur Studie:
http://www.sciencedirect.com/science?_ob=ArticleURL&_udi=B6WJB-4T84K7T-D&_user=10&_rdoc=1&_fmt=&_orig=search&_sort=d&view=c&_acct=C000050221&_version=1&_urlVersion=0&_userid=10&md5=390ef13068d3e29443efbeda92084289

Märzausgabe THE PSYCHOLOGIST online

Hier kann man sich die März-Ausgabe von THE PSYCHOLOGIST online anschauen:
http://issuu.com/thepsychologist/docs/march09/70?mode=embed&documentId=090218151051-a770f07d5c3d4d73ab4d18deeb8b35ef&layout=grey

Dienstag, 17. Februar 2009

Die Intelligenz der Masse

Bereits Vor dem 2. WK hat sich Kate Gordon mit der Intelligenz der (Menschen-) Masse beschäftigt. Sie ließ dafür Gegenstände ihrem Gewicht nach ordnen. Die Masse, bzw. deren Durchschnitt, sortierte die Gegenstände alle richtig. von den insgesamt 200 Studenten schafften es allerdings lediglich 5, die Gegenständige in die richtige Reihenfolge zu bringen.
Dies scheint auch einer der großen Vorteile von online Medien wie Wikipedia zu sein. Die Masse bringt es nicht selten zu genaueren Informationen als der Brockhaus. Auch die Internetsuchmaschine Google macht sich das Massenphänomen zu Nutze. So werden Seiten danach sortiert, wie oft sie verlinkt sind. Je häufiger eine Seite verlinkt ist, umso mehr Personen halten sie für lesenswert und somit ist die Masse diejenige, die entscheidet, was bei Google als erstes angezeigt wird. Zumindest ist dies das Grundprinzip. Natürlich verkauft Google mittlerweile auch gezielt Plätze in ihrer Liste.
Hier:
http://www.wiralle.com/warum-es-funktioniert.php
Kann man nachlesen, dass der Publikumsjoker der "wertvollste" Joker bei "Wer wird Millionär" ist. Die Masse ist auch dort Klüger als der Einzelne. Also nicht den Telefonjoker lange aufsparen sondern erst das Publikum fordern, wenn es gar nicht mehr anders geht. 65% richtige Antworten der telefonjoker gegenüber 91% richtige Antworten des Publikums sprechen ja eine recht deutliche Sprache. Allerdings stammen diese Zahlen aus den USA wie das ganze im RTL-Studio aussieht kann ich nur mutmaßen. Je nach dem wie viele Jungle-Camp Zuschauer gerade im Publikum sitzen ;-)
Wie gut das ganze aber in die Hose gehen kann, hat jüngst ein Anonymer Wikipedia Autor gezeigt:
http://www.bildblog.de/5695/wie-ich-freiherr-von-guttenberg-zu-wilhelm-machte/
Er hat unserem neuen Wirtschaftsminister einfach einen zusätzlichen Vornamen im Wikipediaartikel spendiert und siehe da, einen Tag später, bei dessen Ernennung, schreibt sogar Spiegel-Online den "neuen" Namen ab. Unter anderem waren auch noch Handelsblatt.com und rp-online.de so gutgläubig. Ach und dass die BILD dabei war, muss ich wohl nicht extra erwähnen.
Auch bei diesem Blogeintrag bin ich schon ins straucheln gekommen, so fand ich im Internet unterschiedliche Angaben, wann Kate Gordon die Studie durchführte, entweder 1920 oder vor mehr als 20 Jahren, ich habe mich mal für ersteres entschieden.
Vielleicht sollte der Hintergrund der Wikipediahomepage lieber rot sein.
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/hintergrund/300257.html
Dann würden wir uns die Sachen womöglich etwas genauer anschauen.

Montag, 16. Februar 2009

Hilfe bei Problemen mit Statistik

Ich bin im Internet über eine Seite gestoßen:
http://www.methodenlehre-baukasten.de/web/php/index.php
Vielleicht ist die ja eine Hilfe für einige Studenten, ich habe es mir selbst allerdings noch nicht angeschaut.
10,-€ sind aber wohl mal einen Versuch wert.
Ich werde hier berichten, wenn ich es mal ausprobiere.

Schon wieder Essen: Fettradar in unserem Kopf, Frontallappen entscheidet fett oder mager

diesmal geht es aber um den Fettgehalt von verschiedenen Speisen und wie unser Hirn diese erkennt. Grundlage ist dieser Artikel hier:
http://www.sciencedirect.com/science?_ob=ArticleURL&_udi=B6WNP-4TTMNCG-4&_user=10&_rdoc=1&_fmt=&_orig=search&_sort=d&view=c&_acct=C000050221&_version=1&_urlVersion=0&_userid=10&md5=1d78cbb934f62e3c6bf8372d3ac905c3
Den Messungen zufolge teilt unser Hirn unterschiedliche Nahrungsmittel automatisch in "mager" und "fettig" Kategorien ein. Natürlich gibt es da kein entweder oder, aber es lässt sich eben ein Unterschied bei einer Schweinshaxn und einem Vollkornbrot mit Hüttenkäse erkennen. Diese Klassifizierung erfolgt dabei so schnell (~300ms), dass es noch keine bewusste Einteilung ist, sondern vielmehr so wie wenn ich ein Auto als sportliches oder elegantes auto erkenne, das geht auch schneller als zu erkennen welche Marke es ist (zumindest für jemanden, der sich nicht all zuviel mit Autos beschäftigt).
Im Versuch wurde als "Kontrollgruppe" Bilder von Küchenutensilien verwendet. Gemessen wurde das ganze durch ein EEG.
Könnte sein, dass sich bei adipösen Personen bei dieser unbewussten Entscheidung etwas verschoben hat und die Kategorien bzw. die Identifikation anders abläuft. Das ist jetzt natürlich ein wilde Vermutung.

Sonntag, 15. Februar 2009

Zucker macht dick, Süßstoff macht dicker

So liebe Coke Zero Trinker, jetzt kommt die Stunde der Wahrheit. Hier der Link zum paper eures Grauens ;-)
http://www.apa.org/journals/releases/bne-feb08-swithers.pdf
Die Kurzfassung:
Ratten, die Süßstoff verabreicht bekommen nehmen stärker zu als Ratten, die "echten" Zucker fressen können! Der Süßstoff sorgt nämlich für eine erhöhte Aufnahme an Kalorien. Wer also eine Coke Zero trinkt, der isst danach eine Semmel mehr! Die armen Süßstoffratten sind immer schwerer geworden und waren schließlich adipös.
So wie es aussieht können wir unseren Hunger auf was Süßes so leicht nicht austricksen, wenn unser Hirn Zucker will, dann lässt es sich nicht so einfach mit der Zero-Variante abspeisen.
http://www.sciam.com/article.cfm?id=artificial-sweeteners-confound-the-brain
Da wurde doch tatsächlich geschaut was im Hirn so an Aktivität beim Zuckerwassertrinken vorhanden ist. Ganz klar, auch wenn wir bewusst keinen Unterschied schmecken, unser Hirn merkt den Unterschied und legt uns dann erst richtig rein. Wer dem Wunsch nach Zucker nicht nachkommt der wird mit mehr Hunger bestraft.
Obs stimmt!? Probiert es aus!

Hier noch schnell bisschen was zum Gucken, die Bilder des Jahres:
http://www.zeit.de/online/2009/08/bg-world-press-photo


Letzte Änderungen

Studentenproteste weiten sich aus (gamma, 04.Nov 09, 16:02)

studentenproteste in Österreich (gamma, 03.Nov 09, 23:19)

Germany's Next Generation (gamma, 24.Jul 09, 14:46)

Stimmt, das ist ein guter Einwand.... (gamma, 07.Apr 09, 16:26)

ich glaube, das ist die falsche... (nalu, 06.Apr 09, 21:24)