Oftmals wird Kindern unterstellt, sie würden nie das tun, was man von ihnen will. Yuko Munakata und sein Team von der University of Colorado in Denver haben jetzt einen Grund dafür untersucht. Sie untersuchten anhand eines Computerspiels wie Kindern Entscheidungen treffen. Ihnen wurden immer eine Comicfigur und danach eine Frucht auf dem Monitor gezeigt. Die Kinder sollten dabei immer entscheiden ob die Kombination Figur-Frucht die richtige oder falsche sei. Welche die richtige wäre, wurde ihnen zuvor mitgeteilt. Beispielsweise Hund-Melone. Die Frucht wurde dabei in einem Durchgang immer konstant gehalten, es wurde ihnen also immer eine Melone gezeigt. Nun wurden die Kinder gebeten einen lachenden oder einen traurigen Smiley je nach Antwort zu drücken. Die 8 jährigen Kinder verstanden das zugrunde liegende Prinzip sehr schnell und drückten bereiz bei Erscheinen des Hundes den lachenden Smiley, obwohl die Melone noch nicht angezeigt wurde. Kinder im Alter von 3,5 Jahren warteten hingegen immer auf das Erscheinen der Melone bevor sie ihre Entscheidung trafen.
Dies spricht dafür, dass Kinder im Alter von 3,5 Jahren nicht in der Lage sind in dem Ausmaß vorausschauend zu denken, wie man es von ihnen erwarten würde. Somit sollte die Kommunikation der Eltern stärker auf mögliche Konsequenzen in der Zukunft hinweisen, wenn sie etwas von ihren Kindern verlangen. Beispielsweise: Bitte nimm doch deine Jacke mit, wenn du später draußen bist, dann wirst du ohne Jacke sicherlich frieren.
Der Artikel zur Studie ist hier zu finden:
http://www.pnas.org/content/early/2009/03/23/0810002106